Leitfaden zur Einführung der digitalen Personalakte

Leitfaden zur Einführung der digitalen Personalakte

Der vollständige Leitfaden zur Einführung der digitalen Personalakte in Ihrem Unternehmen

In der heutigen, schnelllebigen Geschäftswelt suchen Unternehmen nach effizienten Möglichkeiten, um Mitarbeiterinformationen sicher und systematisch zu verwalten. Eine der wirkungsvollsten Lösungen ist die digitale Personalakte, die die Verwaltung von Personalakten revolutioniert. Dieser Artikel führt Sie durch alle wichtigen Aspekte der Digitalisierung von Personalakten und zeigt Ihnen, wie die Einführung dieses Systems Ihrem Unternehmen zugutekommen kann. Egal, ob Sie bereits dabei sind, Ihre Dokumente zu digitalisieren oder gerade erst anfangen, sich mit dem Thema zu beschäftigen – dieser Leitfaden bietet Ihnen wichtige Informationen für einen reibungslosen Übergang.

Mieterakten

Gliederung des Artikels:

1. Was ist eine digitale Personalakte?

2. Wie unterscheidet sich die digitale Personalakte von traditionellen Personalakten?

3. Warum sollten Sie Ihre Personalakten digitalisieren?

4. Welche Vorteile bietet die Einführung der digitalen Personalakte?

5. Wie führt man eine digitale Personalakte ein? Schritt-für-Schritt-Anleitung

6. Welche gesetzlichen Anforderungen und Datenschutzbestimmungen gibt es?

7. Wie gewährleistet man die Sicherheit und den Umgang mit sensiblen Daten in einer digitalen Akte?

8. Welche Herausforderungen treten häufig bei der Digitalisierung von Personalakten auf?

9. Wie archiviert man Dokumente effizient in einer digitalen Akte?

10. Welche Rolle spielt die digitale Personalakte im Arbeitsverhältnis?

1. Was ist eine digitale Personalakte?

Eine digitale Personalakte ist die elektronische Version der traditionellen Personalakten, in der alle mitarbeiterspezifischen Dokumente in einem zentralen digitalen Format gespeichert werden. Diese Lösung ermöglicht es Personalabteilungen, Personalakten effizienter zu verwalten und zu organisieren, was einen schnellen Zugriff auf die benötigten Informationen gewährleistet.

Die digitale Personalakte sorgt dafür, dass Personalakten strukturiert und mit wenigen Klicks abgerufen werden können. Das reduziert den manuellen Papieraufwand und minimiert das Risiko, wichtige Dokumente zu verlieren. Zudem wird die Datensicherheit erhöht und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, wie z. B. des Datenschutzes, erleichtert.

2. Wie unterscheidet sich die digitale Personalakte von traditionellen Personalakten?

Im Gegensatz zu traditionellen Personalakten, die physischen Speicherplatz und manuelle Bearbeitung erfordern, nutzt die digitale Personalakte digitale Werkzeuge zur Archivierung und Verwaltung von Mitarbeiterdokumenten. Physische Akten sind oft anfällig für Schäden, Verluste oder Fehlplatzierungen, während digitale Personalakten den Vorteil haben, dass sie sicher, organisiert und schnell zugänglich sind.

In der Vergangenheit wurden Personalakten in physischen Aktenschränken aufbewahrt, was erhebliche Aufwände in Bezug auf Lagerung und Organisation mit sich brachte. Mit der Einführung der digitalen Personalakte werden diese Dokumente nun elektronisch gespeichert, was den Schutz sensibler Mitarbeiterdaten verbessert und eine einfachere Abrufbarkeit ermöglicht.

3. Warum sollten Sie Ihre Personalakten digitalisieren?

Die Digitalisierung von Personalakten ist ein logischer Schritt für Unternehmen, die nach mehr Effizienz und Sicherheit in ihren HR-Prozessen suchen. Durch die Entscheidung, Ihre Personalakten zu digitalisieren, sparen Sie nicht nur physischen Speicherplatz, sondern optimieren auch administrative Abläufe und reduzieren die Zeit, die für das Handling von Dokumenten benötigt wird.

Zudem ermöglicht die Digitalisierung von Personalakten eine nahtlose Integration in moderne HR-Systeme, die Berichte und Analysen liefern können, die zu besseren Entscheidungen beitragen. Darüber hinaus wird das Risiko des unbefugten Zugriffs auf sensible Daten minimiert, da eine digitale Personalakte höhere Datenschutz-Standards bietet.

Personalakten

4. Welche Vorteile bietet die Einführung der digitalen Personalakte?

a) Erhöhte Effizienz

Ein wesentlicher Vorteil der digitalen Personalakte ist die erhebliche Steigerung der Effizienz. HR-Teams können Dokumente schnell abrufen und teilen, was die Arbeitsabläufe verbessert und Verzögerungen reduziert. Durch den Wegfall manueller Prozesse steigert die Digitalisierung der Personalakten die Produktivität in den Abteilungen.

b) Verbesserte Sicherheit und Datenschutz

Mit den zunehmenden Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit stellt die Digitalisierung der Personalakten sicher, dass höhere Datenschutz-Standards eingehalten werden. Ein gut implementiertes digitales Personalakte-System beschränkt den Zugriff nur auf autorisierte Personen, wodurch das Risiko von Datenlecks oder unbefugtem Zugriff auf sensible Daten reduziert wird.

c) Kosteneinsparungen

Der Umstieg auf eine digitale Personalakte senkt die Kosten, die mit Papier, Lagerung und manueller Arbeit verbunden sind. Langfristig sparen Unternehmen durch den Wegfall physischer Speicheranforderungen und durch die Reduzierung des Arbeitsaufwands, der für die Verwaltung von physischen Akten notwendig ist.

5. Wie führt man eine digitale Personalakte ein? Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Implementierung einer digitalen Personalakte erfordert sorgfältige Planung, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Hier ist ein schrittweiser Ansatz zur erfolgreichen Digitalisierung Ihrer Personalakten:

1. Bestehende Prozesse bewerten

Beginnen Sie mit einer Überprüfung der aktuellen Verwaltung Ihrer Personalakten. Identifizieren Sie die Schwachstellen und Bereiche, in denen die Digitalisierung sofortige Verbesserungen bieten könnte.

2. Die richtige Software auswählen

Wählen Sie eine zuverlässige Software für die digitale Personalakte, die sich nahtlos in Ihre bestehenden HR-Systeme integriert. Achten Sie darauf, dass sie alle relevanten rechtlichen und Datenschutz-Anforderungen erfüllt.

3. Klein anfangen

Beginnen Sie mit der Digitalisierung eines kleinen Teils Ihrer Akten. Testen Sie das System und passen Sie es bei Bedarf an, bevor Sie die Skalierung vornehmen.

4. Mitarbeiter schulen

Schulen Sie Ihre HR-Mitarbeiter und andere betroffene Abteilungen im effektiven Umgang mit dem neuen digitalen System.

5. Überwachen und optimieren

Überwachen Sie das System kontinuierlich und holen Sie sich Feedback von den Benutzern, um den Prozess zu verbessern.

6. Welche gesetzlichen Anforderungen und Datenschutzbestimmungen gibt es?

Bei der Implementierung einer digitalen Personalakte sind die gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz, von entscheidender Bedeutung. Sie müssen sicherstellen, dass alle sensiblen Mitarbeiterdaten in Übereinstimmung mit den lokalen Gesetzen, wie z. B. der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Europa, behandelt werden. Ein Verstoß gegen die Datenschutzvorschriften kann zu erheblichen Bußgeldern führen.

Darüber hinaus müssen die Personalabteilungen klare Richtlinien festlegen, wer auf welche Dokumente in der digitalen Personalakte zugreifen darf. Nur autorisiertes Personal sollte Zugang zu sensiblen Informationen haben, um die Vertraulichkeit zu wahren und Missbrauch zu verhindern.

Besuchen Sie für weitere Informationen zu den gesetztlichen Datenschutzbestimmungen auch den folgenden Blogbeitrag. 

7. Wie gewährleistet man die Sicherheit und den Umgang mit sensiblen Daten in einer digitalen Akte?

Der sichere Umgang mit sensiblen Daten ist ein entscheidender Aspekt bei der Verwaltung einer digitalen Personalakte. Diese sensiblen Aufzeichnungen enthalten hochpersönliche Informationen, einschließlich finanzieller Daten, medizinischer Berichte und Leistungsbeurteilungen.

a) Verschlüsselung und Zugriffskontrolle

Stellen Sie sicher, dass alle Dokumente in der digitalen Akte verschlüsselt sind und der Zugriff nur auf autorisierte Benutzer beschränkt ist. Implementieren Sie strenge Passwortrichtlinien und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, um den Zugriff weiter abzusichern.

b) Regelmäßige Audits

Führen Sie regelmäßige Audits durch, um zu überprüfen, wer auf die Akten zugegriffen hat und ob sensible Informationen ordnungsgemäß behandelt wurden.

c) Backup-Systeme

Implementieren Sie zuverlässige Backup-Systeme, um den Verlust von Daten aufgrund von Systemausfällen oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen zu verhindern.

8. Welche Herausforderungen treten häufig bei der Digitalisierung von Personalakten auf?

Obwohl die Vorteile einer digitalen Personalakte offensichtlich sind, können bei der Implementierung verschiedene Herausforderungen auftreten. Zu den häufigsten Hindernissen zählen:

a) Widerstand gegen Veränderungen

Mitarbeiter und Führungskräfte könnten sich gegen den Wechsel von physischen zu digitalen Systemen sträuben. Um diesen Widerstand zu überwinden, bedarf es klarer Kommunikation über die Vorteile der Einführung der digitalen Personalakte und einer angemessenen Schulung.

b) Datenmigration

Die Übertragung papierbasierter Akten in eine digitale Personalakte kann ein komplexer Prozess sein. Es ist wichtig sicherzustellen, dass keine Informationen während der Digitalisierung verloren gehen und alle Dokumente ordnungsgemäß indexiert werden.

c) Einhaltung von Vorschriften

Die Navigation im rechtlichen Umfeld, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz, kann eine Herausforderung darstellen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre digitalen Personalakten allen gesetzlichen Anforderungen entsprechen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

9. Wie archiviert man Dokumente effizient in einer digitalen Akte?

Eine effektive Archivierung von Mitarbeiterdokumenten ist eine der Kernfunktionen einer digitalen Personalakte. Durch die Digitalisierung von Dokumenten können diese einfach gespeichert, kategorisiert und bei Bedarf abgerufen werden, was den Archivierungsprozess erheblich vereinfacht.

a) Nutzung von Metadaten

Die Kennzeichnung von Dokumenten mit Metadaten (wie Mitarbeitername, Dokumenttyp und Datum) stellt sicher, dass sie leicht durchsucht und aus dem Archiv abgerufen werden können.

b) Festlegung von Aufbewahrungsfristen

Legen Sie klare Richtlinien fest, wie lange jede Art von Dokument in der digitalen Akte aufbewahrt werden soll. Dies gewährleistet die Einhaltung der gesetzlichen Aufbewahrungspflichten und hilft, den Speicher effizient zu verwalten.

10. Welche Rolle spielt die digitale Personalakte im Arbeitsverhältnis?

Eine digitale Personalakte hat auch Auswirkungen auf das Arbeitsverhältnis. Durch ein strukturiertes und sicheres System zur Verwaltung von Personalakten kann die HR-Abteilung die Mitarbeiter während ihres gesamten Arbeitsverhältnisses besser unterstützen. Dies stärkt nicht nur das Vertrauen, sondern gewährleistet auch Transparenz beim Umgang mit Mitarbeiterdaten.

Digitale Personalakten erleichtern die Verwaltung von Leistungsbeurteilungen, die Nachverfolgung von Leistungen und die Sicherstellung, dass wichtige Meilensteine im Berufsleben eines Mitarbeiters dokumentiert und anerkannt werden. Darüber hinaus verbessert es die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und der HR-Abteilung, indem es einen zentralen Zugang zu persönlichen Informationen wie Gehaltsabrechnungen, Verträgen und Leistungsbeurteilungen bietet.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

Was ist eine digitale Personalakte? – Eine elektronische Akte, die alle mitarbeiterbezogenen Dokumente sicher speichert.

Vorteile der digitalen Personalakte – Erhöhte Effizienz, verbesserte Datensicherheit und Kosteneinsparungen.

Wichtige Überlegungen zur Implementierung – Einhaltung von Datenschutzgesetzen, Auswahl der richtigen Software und schrittweise Einführung.

Sicherheit sensibler Daten – Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und regelmäßige Audits zur Sicherung sensibler Informationen.

Herausforderungen der Digitalisierung – Widerstand gegen Veränderungen, Komplexität der Datenmigration und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

Effiziente Archivierung von Dokumenten – Verwendung von Metadaten für den schnellen Abruf und klare Aufbewahrungsfristen.

Digitale Personalakte: Struktur, Aufbewahrungsfristen und Zugriffsrechte – So gelingt die sichere Einführung!

Digitale Personalakte: Struktur, Aufbewahrungsfristen und Zugriffsrechte – So gelingt die sichere Einführung!

Digitale Personalakte: Struktur, Aufbewahrungsfristen und Zugriffsrechte – So gelingt die sichere Einführung!

Die Verwaltung von Personalakten ist ein zentrales Thema in jeder HR-Abteilung. Durch die fortschreitende Digitalisierung setzen immer mehr Unternehmen auf die digitale Personalakte. Diese bringt zahlreiche Vorteile wie eine bessere Übersichtlichkeit und eine platzsparende Archivierung. Doch sie stellt auch Herausforderungen in Bezug auf Struktur, Aufbewahrung und Datenschutz dar. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie eine digitale Personalakte richtig strukturieren, welche Aufbewahrungsfristen gelten und wie ein sicheres Berechtigungskonzept aussieht.

1. Struktur einer digitalen Personalakte

 

Die Grundlage jeder digitalen Personalakte ist eine übersichtliche und logische Struktur. Eine gut durchdachte Struktur ermöglicht einen schnellen Zugriff auf wichtige Informationen und sorgt dafür, dass alle Dokumente zentral gespeichert sind. Hier ist ein bewährtes Modell:

Hier ist ein bewährtes Modell:

1. Persönliche Daten

•Stammdaten, Kontaktdaten, Notfallkontakte, Ausweiskopien

2. Vertragsunterlagen

•Arbeitsvertrag, Datenschutzvereinbarungen, Zusatzvereinbarungen.

3. Gehaltsunterlagen

•Lohnabrechnungen, Steuerbescheinigungen, Sozialversicherungsmeldungen.

4. Arbeitszeit und Abwesenheiten

•Urlaubsanträge, Krankmeldungen, Arbeitszeitnachweise.

5. Fort- und Weiterbildungen

•Teilnahmezertifikate, Weiterbildungsanträge, Schulungen.

6. Leistungsbeurteilungen und Feedback

•Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen, Feedbackbögen.

7. Disziplinarische Maßnahmen

•Abmahnungen, Gesprächsprotokolle, Vereinbarungen zur Konfliktlösung.

8. Betriebliche Altersvorsorge und Sozialleistungen

•Unterlagen zur Altersvorsorge, Versicherungen, sonstige Benefits.

9. Beendigungsunterlagen

•Kündigungsschreiben, Aufhebungsverträge, Zeugnisse.

Eine solch strukturierte digitale Personalakte sorgt für eine hervorragende Übersicht und ermöglicht einen effizienten Zugriff auf alle relevanten Dokumente.

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2. Aufbewahrungsfristen im Blick behalten

 

Warum ist die Unterteilung der digitalen Personalakte in einzelne Dokumente so wichtig? Aus zwei wesentlichen Gründen:

1. Dokumente unterliegen unterschiedlichen Aufbewahrungsfristen.

2. Ein Berechtigungskonzept legt fest, wer Zugriff auf welche Daten hat.

Die Aufbewahrungsfristen von Personalunterlagen richten sich nach gesetzlichen Vorschriften. Sie dienen dazu, Ansprüche abzusichern und Nachweispflichten zu erfüllen. Hier eine Übersicht typischer Fristen:


Übersicht der Aufbewahrungsfristen für Personalunterlagen
 
Dokumentenart Aufbewahrungsfrist Rechtsgrundlage/Begründung
Persönliche Daten Daten sind nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu löschen, sofern sie nicht mehr erforderlich sind (Art. 17 DSGVO).
Vertragsunterlagen 10 Jahre § 147 Abgabenordnung (AO): Verträge und Vertragsänderungen gelten als steuerlich relevante Dokumente.
Gehaltsunterlagen 10 Jahre § 147 AO: Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Lohnsteuerbescheinigungen, Sozialversicherungsmeldungen.
Arbeitszeit und Abwesenheiten 3-5 Jahre § 16 Mindestlohngesetz (MiLoG): Arbeitszeitnachweise sind für 2 Jahre aufzubewahren; Krankmeldungen und Urlaubsanträge für bis zu 5 Jahre zur Absicherung arbeitsrechtlicher Ansprüche.
Fort- und Weiterbildungen 2 Jahre nach Austritt Keine gesetzliche Frist, aber zur Dokumentation der Weiterbildung und Qualifizierung sinnvoll.
Leistungsbeurteilungen und Feedback 2 Jahre nach Austritt Keine spezifische gesetzliche Frist; sollten nach dem Verlassen des Mitarbeiters gelöscht werden, sofern keine Ansprüche bestehen.
Disziplinarische Maßnahmen 2-3 Jahre nach Vorfall Keine spezifische Frist; Maßnahmen wie Abmahnungen sollten nach angemessener Zeit aus der Personalakte entfernt werden, wenn sie ihre Relevanz verloren haben.
Betriebliche Altersvorsorge und Sozialleistungen 10 Jahre § 147 AO: Relevante Dokumente zur betrieblichen Altersvorsorge und anderen Sozialleistungen, sofern sie steuerlich relevant sind.
Beendigungsunterlagen 10 Jahre (Zeugnisse: 2 Jahre) Kündigungsschreiben und Abrechnungen: § 147 AO; Arbeitszeugnisse müssen in der Regel bis zu 2 Jahre nach Ausscheiden verfügbar bleiben.

 

Weitere Hinweise zur Aufbewahrung:

Verjährungsfristen: Für viele Dokumente sind die allgemeinen Verjährungsfristen relevant, z. B. 3 Jahre gemäß § 195 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) für Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis. Daher sollten einige Dokumente (wie Krankmeldungen, Urlaubsanträge) über diesen Zeitraum hinaus aufbewahrt werden.

Datenschutz und Löschung: Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen sollten personenbezogene Daten gemäß Art. 17 DSGVO („Recht auf Vergessenwerden“) gelöscht werden, es sei denn, sie sind weiterhin für die Erfüllung gesetzlicher oder vertraglicher Pflichten erforderlich.

Archivierungspflichten: Die Fristen für steuerlich relevante Dokumente sind besonders wichtig, da die Finanzbehörden in Deutschland eine Aufbewahrung von 10 Jahren für Dokumente verlangen, die für die Besteuerung von Bedeutung sind.

 

3. Ein sicheres Berechtigungskonzept für die digitale Personalakte

 

Bei der Verwaltung digitaler Personalakten geht es nicht nur um die Struktur und Aufbewahrung, sondern auch darum, wer welche Daten einsehen darf. Hier kommt ein durchdachtes Berechtigungskonzept ins Spiel, das den Datenschutz gewährleistet und den Zugriff auf sensible Daten regelt.

Nutzergruppen und Zugriffsrechte

1. HR-Administratoren

Vollzugriff auf alle Personalakten: Einsehen, Bearbeiten und Löschen.

•Verantwortlich für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und die Pflege der Akten.

2. HR-Mitarbeiter

Zugriff auf Standardunterlagen: Einsehen und Bearbeiten von Dokumenten wie Urlaubsanträgen.

•Eingeschränkter Zugriff auf sensible Daten wie Gehaltsabrechnungen.

3. Führungskräfte

Lesender Zugriff auf Unterlagen der eigenen Mitarbeiter: Zugang zu Leistungsbeurteilungen und Abwesenheiten.

•Kein Zugriff auf Gehalts- oder Krankheitsdaten.

4. Lohnbuchhaltung

Vollzugriff auf Gehaltsunterlagen: Bearbeiten von Lohnabrechnungen und Steuerbescheinigungen.

•Kein Zugang zu Vertragsunterlagen oder disziplinarischen Maßnahmen.

5. Mitarbeiter (Selbstzugriff)

Lesender Zugriff auf eigene Unterlagen: Zugriff auf eigene Verträge, Gehaltsabrechnungen und Urlaubsübersichten.

•Möglichkeit zur Aktualisierung von persönlichen Daten und Einreichung von Abwesenheitsanträgen.

6. IT-Administratoren

Technischer Zugriff: Wartung der Systeme, jedoch ohne Einblick in die Inhalte der Akten.

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen:

Zugriffsprotokollierung: Jeder Zugriff wird protokolliert, um Transparenz zu schaffen.

Regelmäßige Überprüfung der Zugriffsrechte: Anpassung der Rechte bei Abteilungswechseln.

Mehrstufige Authentifizierung: Schutz durch Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Datenschutzschulungen: Regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter mit Zugriff auf Personalakten.

Fazit: Mehr Effizienz durch die digitale Personalakte

Eine gut strukturierte digitale Personalakte, die Berücksichtigung der Aufbewahrungsfristen und ein durchdachtes Berechtigungskonzept bilden die Grundlage für eine moderne und effiziente HR-Verwaltung. Mit der richtigen Strategie können Unternehmen ihre Personalakten sicher und transparent digital verwalten und gleichzeitig alle Datenschutzanforderungen erfüllen.